RE: Bereitstellung: Fragen / Probleme / Lösungen
(09.04.2013 07:32)Amrande schrieb: Ganz ehrlich die Fragen sind völliger müll...
Apropos Müll:
Zitat:Zur Frage mit dem Wobbelgenerator?! wie kommst du da drauf ?
Dieses Teil ist nicht nur
1. Veraltet
2.kommt das nirgends in irgendeiner unterlage vor
3. für was soll das gut sein
)
wenn du die Leute hier nur verunsichern willst dann lass es bitte 
Jetzt habe ich wieder ein paar Minuten Zeit, so dass ich dir (und natürlich allen Interessierten) gerne antworten möchte.
Also was ist das? Kann man zwar überall nachlesen, also hier noch mal in Kurzform: Ein Wobbelgenerator (engl.: wobble or sweep generator) ändert kontinuierlich seine Ausgangsfrequenz zwischen einer unteren und oberen Frequenz. Wir haben z.B in einem Teil unserer Labortische diese
Funktionsgeneratoren von HAMEG verbaut. Da kann man die START- und STOP-Frequenz, sowie die Zeit für den Durchlauf des Frequenzbereiches (Taste SWEEP, siehe Foto) einstellen. Früher waren Wobbelgeneratoren eigenständige Geräte, heute ist diese Funktion schon fast ein Abfallprodukt moderner Signalgeneratoren.
Wofür man das braucht? Einfaches Beispiel: Ich will den Amplitudengang oder das Bodediagramm eines Übertragungsgliedes (z.B. ein Bandpass, ein NF-Verstärker oder Phonoentzerrer (RIAA)) aufnehmen. Dann kann ich einen Sinusgenerator nehmen und punktweise fein säuberlich die Kennlinie aufnehmen, indem ich die Frequenz schrittweise erhöhe und z.B. die Amplitude des Ausgangssignales messe. Nicht so der Faule: Der nimmt sich einen Wobbelgenerator und z.B. ein Oszilloskop und lässt sich die Kennlinie mit etwas elektronischem Zauber darstellen (während die Fleissigen noch messen ...).
Nach diesem Prinzip vermisst man heute in Entwicklung, Service und Qualitätssicherung nicht nur Verstärker oder Filter, sondern insbesondere auch Nachrichtenübertragungsstrecken.
Wie ich auf diese Frage gekommen bin? Ganz einfach: Der XR2206 kann mit ein wenig Elektroniker-Zauber auch zum Wobbeln genutzt werden. Zum Beispiel kann man ja den frequenzbestimmenden Widerstand durch einen FET oder ein elektronisches Potenziometer ersetzen und vom PIC die Frequenz steuern lassen. Es gibt auch spezielle VCO (spannungsgesteuerte Oszillatoren), mit denen sich das relativ einfach gestalten lässt.
Moderne Geräte verwenden mittlerweile DSP (digitale Signalprozessoren; gibts auch von Microchip - die basteln nicht nur den PIC) oder DDS (direkte digitale Synthese). Letztere geben, vereinfacht dargestellt, ein im Speicher abgelegtes Bitmuster über einen DAC aus. Ein Vertreter ist z.B. der AD9835 (mit dem ich mir gerade privat einen Signalgenerator bis 20 MHz baue).
Veraltet? Ich schäme mich so. Dachte ich doch wirklich, dass die Wobbelfunktion heute noch verwendet wird. Ich kann mich nur damit trösten, dass nicht mal diese Billigbuden, wie z.B. Agilent, etwas davon mitbekommen haben. Da bewirbt doch Agilent seinen Arbitrary Waveform
Generator M8190A u.a. mit "Even complex operations such as frequency sweep are possible". Ist zwar kein besonderes Gerät, da es nur eine Bandbreite von 5 GHz hat und der Preis einer vernünftigen Konfiguration auch erst bei ca. 56.550 € losgeht ... wenn die Dummchen dort wüssten, dass sowas veraltet ist.
Rohde & Schwarz (zu denen HAMEG mittlerweile gehört) ist aber auch keinen deut klüger.
Das wollte ich nur mal am Rande bemerkt haben - ehe euch Amrande verunsichert.