Die Chefetage des Forums hat beschlossen, das Forum neben den reinen prüfungsbezogenen Themen auch mit weiteren nützlichen oder interessanten Beiträgen rund um die Elektronik zu füttern. Dabei wollen wir nicht das gefühlt 10 Millionste blinkende LED-Herz vorstellen. Wir wollen auch kein Wettbewerb zu bestehenden Foren wie mikrocontroller.net/ werden. Wir wollen einfach in unregelmäßigen Abständen interessante Projekte, aber auch Software und Workshops zu deren Anwendung vorstellen. Ob es sich dabei um Schaltungssimulation oder Leiterplattenentwurf handelt, es sollen stets Themen sein, die den interessierten Elektroniker ein Stück weiterhelfen könnten bzw. auch mal Mut machen, eine Schaltung anzugehen, an die man sich bisher nicht herangetraut hat.
Dabei wollen wir nach dem Motto "Klasse statt Masse" operieren und keine Bastelsachen vorstellen, die zwar irgendwie funktionieren aber z.B. Bauelemente außerhalb der Spezifikation betreiben etc. Daher werden wir die Themen zunächst einmal selbst füllen. Fragen zu den Projekten etc. könnt und sollt ihr in diesem Thread stellen. Ebenso sind Anregungen willkommen, unabhängig davon, ob wir sie realisieren können, denn nebenher müssen auch wir unsere Brötchen verdienen oder Freundinnen glücklich machen.
Mit diesem Projekt soll der Bau einer kleinen Teslaspule beschrieben werden, welche noch vergleichsweise ungefährlich ist und mit der man z.B. (auch defekte) Stromsparlampen oder Leuchtstoffröhren zum Leuchten bringen kann. Auch kleinere Funken lassen sich ziehen, wobei diese Teslaspule nicht extra dafür ausgelegt ist.
Warnung! Auch wenn diese Schaltung immer wieder (in dieser Größe) als ungefährlich beschrieben wird, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass sie nicht absolut ungefährlich ist. Im einfachsten Falle verbrennt man sich nur beim Funken ziehen die Fingerspitze; man kann aber durchaus damit beim Spielen auch Papier anzündeln. Träger von Herzschrittmachern, Insulinpumpen oder anderer lebenswichtiger Elektronik sollten die Finger von diesem Projekt lassen! Beim Betrieb dieser Teslaspule kann Elektronik in der Nähe empfindlich gestört werden. Bei meinen ersten Versuchen begann z.B. eine in 2 m Entfernung befindliche, durch Berührung dimmbare, Lampe ein Eigenleben zu entwickeln. Sie dimmte ständig auf und ab, und dies auch noch, nachdem die Teslaspule wieder abgeschaltet war. Ich musste die Lampe erst vom Netz nehmen und dann wieder einschalten. Eine ältere Laborstromversorgung, an der ich die Teslaspule angeschlossen hatte, zeigte sinnlose Stromwerte an.
Die Slayer-Exciter-Schaltung Die Schaltung ist sehr einfach gehalten und daher leicht nachzubauen. [[File:f25t59p5242n127.jpg|none|auto]] Für -R1 und -R2 reicht in der Regel auch ein einzelner 47kOhm Widerstand. Der Transistor sollte, gerade für die ersten Versuche, auf einem Kühlkörper montiert werden. Die gesamte Schaltung kann auf einer Lochrasterplatine untergebracht werden. Für die Anschlüsse, insbesondere der Spule, sind Schraubklemmen sehr praktisch.
Die Sekundärspule Was wirklich ein wenig Arbeit macht, ist das Wickeln der Sekundärspule. Als Spulenkörper habe ich M25 PVC Installationsrohr verwendet. Dieses wird auf einer Länge von rund 16 cm einlagig mit 0,3er Kupferlackdraht bewickelt. Das Rohr selbst sollte, je nach geplantem Aufbau ca. 200 mm lang sein. Ich hatte es etwas länger gewählt, da es in das Gehäuse durch eine 25er Bohrung eingesteckt und verklebt werden sollte (siehe Fotos). Bei einem Drahtdurchmesser von 0,3 mm ergibt das theoretisch 533 Windungen. Da beim Draht jedoch noch die Lackschicht hinzukommt, erzielen wir in der Praxis jedoch weniger Windungen. Bei einem Außendurchmesser des Rohres von 25 mm ergibt dies einen Umfang von 78,5 mm, also rund 8 cm. Rechnen wir mit optimistischen 500 Windungen, so ergibt das einen Drahtbedarf von 40 m. Für Drahtanfang und Drahtende habe ich im Rohr zwei kleine Bohrungen (0,5 mm) eingebracht.
Für das eigentliche Wickeln sollte man sich noch eine Rolle Klebeband (Malerkrepp o.ä.) parat legen. Den Drahtanfang steckt man durch die Bohrung, so dass man noch ca. 10 cm für den Anschluss der Spule überstehen hat. Mit dem Klebeband fixiert man den Draht von innen (wer Fleischerfinger hat, kann auch einen Tropfen Sekundenkleber nehmen ).
Jetzt heißt es Geduld haben und Windung an Windung das Rohr straff bewickeln. Ich habe hierzu mit einer Hand das Rohr langsam gedreht und mit dem Daumen der anderen Hand den Draht an das Rohr gepresst. Um allzuviel Frust zu vermeiden, weil man immer mal wider abrutscht und dann die Windungen wild durcheinander fliegen, habe ich immer nach 10 ... 20 Windungen diese mit Klebeband fixiert. Ist man an der anderen Bohrung angekommen, so wird das Ende wieder in der Bohrung versenkt und mit ausreichender Länge herausgeführt.
Zum Abschluss die Windungen mit Elektroisolierlack o.ä. fixieren. Wenn man dies nicht tut, dann fallen die Windungen irgendwann einfach mal runter; liegt einfach daran, dass sich selbst Kupferlackdraht bei Wärme ausdehnt.
Die Primärspule Die Primärspule ist schnell hergestellt 3 .. 8 Windungen Kupferdraht (z.B. 1 mm², unkritisch) werden als Tellerspule (eine Zylinderspule tuts zur Not auch) gewickelt (oder besser gebogen). Mit der Windungszahl kann man später noch etwas experimentieren, auch mit der besten Position der Spule. Also nicht gleich die perfekte Konstruktion anstreben, sondern die Inbetriebnahme abwarten. Ich habe für den ANfang 4 Windungen gewählt, der Rest sollte aus den Fotos erkennbar sein.
Stromversorgung Am Unkompliziertesten ist am Anfang eine 9V-Blockbatterie. Allerdings sollte man die Stromaufnahme im Blick haben, denn sonst ist der 9V-Block schneller leer gesaugt, als uns lieb ist. Besser ist natürlich ein Labornetzteil. Allerdings habe ich da sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Mein privates PEAKTECH 6210 ließ sich durch das hochfrequente Feld der Teslaspule nicht beeindrucken. Die Laborstromversorgung in unseren Labortischen war da empfindlicher und fing an zu spinnen. Ein einfaches Netzteil mit Stelltrafo, Gleichrichter und Ladekondensator ist die robusteste Lösung.
Als Gleichspannung werden ca. 5 ... 20 V benötigt; beginnen sollte man mit ca. 9 V.
Inbetriebnahme Gleich vorweg: Falls die Schaltung nicht gleich funktioniert, ist (bei sonst fehlerfreiem Aufbau) die häufigste Ursache eine Falschpolung der Primärspule. Ich habe sie mit einer alten (defekten) Stromsparlampe (siehe Fotos) getestet. Das freie Ende der Sekundärwicklung hing dabei wie auf den Fotos frei in der Luft. Bei einem Labornetzteil sollte man die Strombegrenzung auf max. 500 mA einstellen (das spart Transistoren), als Spannung ca. 9 V wählen. Sollte man nach dem Einschalten der Schaltung und dem Annähern der Lampe diese nicht zum Leuchten bringen, so sind die Anschlüsse der Primärspule zu vertauschen.
Wenn alles läuft, kann man die Schaltung optimieren und die Eingangsspannung langsam erhöhen. Oder die Windungszahl der Primärspule reduzieren. Dabei aber immer auch die Stromaufnahme und die Verlustleistung des Transistors im Auge behalten. Vorher sollte man das obere freie Ende der Sekundärspule aber ordentlich mit einer Metallkugel oder einem Toroid abschließen. Ich habe mich für eine Edelstahlkugel entschieden, denn die gibt es günstig in verschiedenen Größen als Dekokugel für Heim und Garten(teich) aus Edelstahl. Bilder folgen.
Wem das noch nicht reicht, der kann die Sekundärspule natürlich auch mit etwas dünnerem Draht (z,B. 0,22 mm) und dafür mehr Windungen bewickeln.
Wie sich die Ermittlung der Ergebnisse für die Praxis zusammensetzen kann, könnt ihr den beiden separaten Beiträgen entnehmen.
Die Berechnung des Gesamtergebnisses für die AP Teil 1 erfolgt folgendermaßen:
1 2 3 4
Schriftliche Aufgaben Teil A 100 x 0,25 = 25 Punkte Schriftliche Aufgaben Teil B 100 x 0,25 = 25 Punkte Arbeitsaufgabe 100 x 0,50 = 50 Punkte
Die Berechnung des Gesamtergebnisses für die AP Teil 2 erfolgt folgendermaßen:
1 2 3 4
Systementwurf 100 x 0,20 = 20 Punkte Funktions- und Systemanalyse 100 x 0,20 = 20 Punkte WiSo 100 x 0,10 = 10 Punkte Arbeitsauftrag 100 x 0,50 = 50 Punkte
Somit sind in jedem Prüfungsteil für sich jeweils maximal 100 Punkte erreichbar. Das Gesamtergebnis der Abschlussprüfung wird aus den Ergebnissen der beiden Teile der gestreckten Abschlussprüfung wie folgt ermittelt:
1 2
Teil 1 Gesamt 100 x 0,40 = 40 Punkte Teil 2 Gesamt 100 x 0,60 = 60 Punkte
Für das Bestehen der Abschlussprüfung gelten folgende Kriterien:
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Kriterium Bewertung Punkte Gesamtergebnis ausreichend oder besser >= 50 (40% AP1 / 60% AP2)
AP2 Praxis ausreichend oder besser >= 50
AP2 Theorie gesamt ausreichend oder besser >= 50 (40% Systementwurf, 40% Funktions- und Systemanalyse, 20% WiSo)
Davon: Zwei Fächer ausreichend oder besser >= 50 Kein Fach ungenügend <= 29
Mündliche Ergänzungsprüfung
Für den Fall, dass die Theorienoten nicht den Anforderungen entsprechen (nicht bestanden), jedoch durch die mündliche Ergänzungsprüfung ein Bestehen möglich ist, dann wird in dem entsprechenden Fach so gerechnet:
1
(Ergebnis der Theorieprüfung x 2 + Ergebnis Mündliche Ergänzungsprüfung)/3
Die Zulassung zur Mündlichen Ergänzungsprüfung und die entsprechende Einladung erfolgen durch die IHK.
Da ich immer wieder angefragt werde, wie denn die Praxis in der Abschlussprüfung Teil 2 bewertet wird, hier mal ein allgemeines Beispiel. Es handelt sich definitiv nicht um die aktuelle Prüfung! Es soll euch nur eine Richtschnur geben, in welchem Maße die einzelnen Elemente in das Ergebnis der Praxisprüfung etwa einfließen. Auch kann jeder Prüfungsausschuss weitere Bewertungselemente aufnehmen, und so die Wertung geringfügig variieren. Für die "Bepunktung" können die Schlüssel 0-3-5-7-9-10 oder auch 0-1-2-3-4-5-6-7-8-9-10 gewählt werden; dies entscheidet der PA individuell. Die einzelnen Elemente der Prüfung sind Information, Planung, Durchführung, Kontrolle und das begleitende Fachgespräch. Wie dies bei einem Superprüfling aussehen kann, will ich mal an einem Beispiel darstellen:
INFORMATION
1 2 3 4 5
Materialkosten (Vorbereitung) 10 Punkte x 1 = 10 Punkte Schaltplan entwerfen (Vorbereitung) 10 Punkte x 2 = 20 Punkte Lastenheft (Durchführung) 10 Punkte x 3 = 30 Punkte Prozessbeschreibung (Vorbereitung) 10 Punkte x 2 = 20 Punkte Begründung Schaltungselement (Vorbereitung) 10 Punkte x 2 = 20 Punkte
PLANUNG
1 2 3 4 5 6
Arbeitsablaufplan (Vorbereitung) 10 Punkte x 1 = 10 Punkte Blockschaltbild (Vorbereitung) 10 Punkte x 1 = 10 Punkte Dimensionierung (Vorbereitung) 10 Punkte x 1 = 10 Punkte Layoutentwurf (Vorbereitung) 10 Punkte x 2 = 20 Punkte Berechnung (Durchführung) 10 Punkte x 3 = 30 Punkte Prozess beschreiben (Durchführung) 10 Punkte x 2 = 20 Punkte
DURCHFÜHRUNG
1 2 3 4
Kalibrierung (Durchführung) 10 Punkte x 2,5 = 25 Punkte Inbetriebnahme (Durchführung) 10 Punkte x 1,0 = 10 Punkte Oszilloskopieren (Durchführung) 10 Punkte x 4,0 = 40 Punkte Layoutänderungen (Durchführung) 10 Punkte x 2,5 = 25 Punkte
KONTROLLE
1 2 3 4 5 6
Übergabeprotokoll (Durchführung) 10 Punkte x 1 = 10 Punkte Übersetzungen (Durchführung) 10 Punkte x 1,5 = 15 Punkte Diagramm (Durchführung) 10 Punkte x 4,0 = 40 Punkte Features (Vorbereitung) 10 Punkte x 1,5 = 15 Punkte Kostenrechnung (Durchführung) 10 Punkte x 1,0 = 10 Punkte Dokumentation (Durchführung) 10 Punkte x 1,0 = 10 Punkte
Berechnung des Gesamtergebnisses:
1 2 3 4
Information 100 x 0,20 = 20 Punkte Planung 100 x 0,30 = 30 Punkte Durchführung 100 x 0,30 = 30 Punkte Kontrolle 100 x 0,20 = 20 Punkte
Damit solltet ihr in der Lage sein, eure Leistungen grob einzuordnen.
Wie zu erkennen ist, fließen in die Ergebnisse nicht nur die Elemente aus der Durchführung am Prüfungstag ein, sondern auch dem Vorbereitungsauftrag (Vorgabezeit 8 h).
Da ich immer wieder angefragt werde, wie denn die Praxis in der Abschlussprüfung Teil 1 bewertet wird, hier mal ein allgemeines Beispiel. Es handelt sich definitiv nicht um die aktuelle Prüfung! Es soll euch nur eine Richtschnur geben, in welchem Maße die einzelnen Elemente in das Ergebnis der Praxisprüfung etwa einfließen. Auch kann jeder Prüfungsausschuss weitere Bewertungselemente aufnehmen, und so die Wertung geringfügig variieren. Für die "Bepunktung" können die Schlüssel 0-3-5-7-9-10 oder auch 0-1-2-3-4-5-6-7-8-9-10 gewählt werden; dies entscheidet der PA individuell.
Die einzelnen Elemente der Prüfung sind Planung, Durchführung, Kontrolle und die situativen Gesprächsphasen. Wie dies bei einem Superprüfling aussehen kann, will ich mal an einem Beispiel darstellen:
PLANUNG
1 2 3 4 5
Datenblatt: 10 Punkte x 3 = 30 Punkte Planungsaufgaben Teil 1: 10 Punkte x 4 = 40 Punkte Planungsaufgaben Teil 2: 10 Punkte x 3 = 30 Punkte -------------------------------------------------- Summe Planung: 100 Punkte
DURCHFÜHRUNG
1 2 3 4 5 6 7
Dokumentation der Inbetriebnahme inkl. Messwerte: 10 Punkte x 2 = 20 Punkte Zeichnungs- und fachgerechter Einbau der Bauelemente: 10 Punkte x 2 = 20 Punkte Lötung LS THD: 10 Punkte X 3 = 30 Punkte Lötung LS SMD: 10 Punkte X 2 = 20 Punkte Funktion: 10 Punkte X 1 = 10 Punkte ------------------------------------------------------------------------------- Summe Durchführung: 100 Punkte
KONTROLLE
1 2 3 4 5 6
Aufgabenkomplex 1: 10 Punkte x 3 = 30 Punkte Aufgabenkomplex 2: 10 Punkte x 3 = 30 Punkte Abnahmemessprotokoll: 10 Punkte X 3 = 30 Punkte Abnahmeprotokoll in Kurzform: 10 Punkte X 1 = 10 Punkte ------------------------------------------------------- Summe Kontrolle: 100 Punkte
Berechnung des Gesamtergebnisses:
1 2 3 4
Planung 100 x 0,15 = 15 Punkte Durchführung 100 x 0,55 = 55 Punkte Kontrolle 100 x 0,25 = 25 Punkte Situative Gespräche 100 x 0,05 = 5 Punkte
Macht insgesamt 100 Punkte.
Deutlich erkennbar ist, dass der Schwerpunkt in der Abschlussprüfung Teil 1 mit über 50% Anteil auf die Durchführung gelegt wurde, also dem fachgerechten Fertigen einer funktionsfähigen Baugruppe.
Da es immer wieder Missverständnisse und Unklarheiten zur Bereitstellung gibt, hier ein paar Erörterungen dazu.
Die Bereitstellung wird immer einige Monate vor der Prüfung von PAL IHK Stuttgart veröffentlicht und ist öffentlich einsehbar bzw. kann als PDF heruntergeladen werden. Zu finden sind die Unterlagen (bzw. die Ankündigungen) der letzten und nächsten Prüfungen unter Elektroberufe/Materialbereitstellung für den Ausbildungsbetrieb. Bis zur Prüfung werden auch Änderungen, Fehlerkorrekturen und Ergänzungen an dieser Stelle veröffentlicht. Wir versuchen natürlich, euch hier im Forum auf dem Laufenden zu halten.
Mit den Bereitstellungsunterlagen wird der Ausbildungsbetrieb darüber informiert, welche Werkzeuge, Hilfsmittel und Prüfmittel bereitzustellen sind. Diese Prüfungsmittel sind inkl. den Bereitstellungsunterlagen rechtzeitig dem Prüfling zu übergeben. Kurz: Die Bereitstellung umfasst die materielle Sicherstellung zur Durchführung der Arbeitsaufgabe bzw. des Arbeitsauftrages.
Für die Abschlussprüfung Teil 1 werden derzeit, neben den prüfungsspezifischen Bereitstellungen, noch einige Standardkomponenten benötigt: [list]
Standard-Prüfungsrahmen mit Bus-Platine (64-polig) K-IF/1
Standard-Stromversorgung IK-88/1
Mikrocontroller Einschub MC2vO
Beginnend mit der Abschlussprüfung Teil 1 im Frühjahr 2016 werden diese drei Komponenten nicht mehr eingesetzt! Siehe auch das Schreiben zur Änderung der Prüfungsmaterialien. [*]Alles, was in den Bereitstellungsunterlagen dokumentiert ist, darf und soll auch soweit bereits aufgebaut und geprüft zur Prüfung mitgebracht werden. [*]Bei einigen Komponenten ist es auch möglich, diese durch betriebsspeziefische Lösungen, die den Schnittstellenspezifikationen der PAL entsprechen, zu ersetzen. Diese Komponenten sind in den Bereitstellungsunterlagen entsprechend gekennzeichnet. Der Gebrauch dieser Möglichkeit hat sich jedoch in der Praxis selten als sinnvoll erwiesen. [*]Der Zeitaufwand für die Bereitstellung ist weder vorgegeben, noch geht er in irgendeiner Form in die Prüfung ein. [*]Die Bereitstellung wird als solche in der Prüfung nicht bewertet. Allerdings solltet ihr die Bereitstellung trotzdem so sorgfältig wie möglich vorbereiten, denn in der Prüfung wird davon ausgegangen, dass die Bereitstellung vollständig und gemäß der Bereitstellungsunterlagen auch funktionsfähig ist. Dafür seid IHR verantwortlich! [*]Der Prüfling ist auch dafür verantwortlich, dass er zum Prüfungstag intakte Mess- und Prüfmittel gemäß Bereitstellungsauftrag mit sich führt. Tipp: Ersatzsicherungen für die Strommessbereiche des Multimeters mitführen und Batterien vorab prüfen/ersetzen. Ebenso sollt ihr mit den Messgeräten und deren Bedienung vertraut sein. Es bringt keinen Vorteil, wenn man zur Prüfung das neueste Digital-Oszilloskop aus der Firma anschleppt, weil das ja alles automatisch können soll, es aber in der Prüfung nicht bedienen kann (selbst schon erlebt). Ein weiteres Schwerpunktthema ist immer wieder das Messgerät für die VDE-Messung (DIN VDE 0701-0702); die Durchführung der Prüfung an sich ist hier beschrieben. Wie die Messungen allerdings mit eurem Messgerät durchzuführen ist, müsst ihr schon selbst vor der Prüfung klären. [/list]
FAQ
Darf zur Prüfung Ersatzmaterial mitgebracht werden, falls mal was kaputt geht? Grundsätzlich erst mal nein. Dies würde euch ja gegenüber anderen Prüflingen im Fall der Fälle Vorteile verschaffen und es entspricht ja auch nicht dem Sinn der Prüfung, wenn ihr solange "bastelt", bis es geht. Bei Schaltlitze oder Silberdraht (Blankdraht) wird der Prüfungsausschuss natürlich nicht nachmessen.
Darf ich meine Bauteile vorsortieren und beschriften? Selbstverständlich dürft ihr das. Überprüft dabei nicht nur die Vollzähligkeit des Materials, sondern auch, ob die richtigen Werte geliefert wurden. Es passiert immer mal wieder, dass ein Teil fehlt, oder dass ein falscher Wert eingetütet wurde. Fehlende Standardteile lassen sich in der Regel vor Ort beschaffen, andernfalls muss sich euer Betrieb umgehend an den Lieferanten wenden, die normalerweise problemlos Ersatz liefern. Daher die Bereitstellung nicht auf die letzte Minute verschieben! Ob ihr eure Bauelemente in einem Fächermagazin oder auf leitfähigem Schaumstoff oder in Tütchen mit zur Prüfung mitbringt, ist euer Problem. Die Tütchenvariante ist allerdings wohl eher in der Prüfung hinderlich. Au keinen Fall solltet Ihr "Fähnchen" an die Anschlussbeinchen kleben, das verschlechtert durch den Klebefilm die Lötbarkeit!
Darf ich übersetzte Datenblätter zur Prüfung mitnehmen? Ja, sofern dies in der Bereitstellung ausdrücklich angegeben ist. Dies war aber bisher noch nicht der Fall. Sinn und Zweck der Datenblätter in englischer Sprache ist ja, dass ihr in der Prüfung nachweisen könnt, dass ihr wesentliche Fachinformationen in einer Fremdsprache aus den Datenblättern entnehmen könnt.
Darf ich zur Prüfung bleihaltiges Lot verwenden? Bisher gab es in den Prüfungen keine Festlegungen, die bleifreies Lot explizit vorschreiben. Bleihaltiges Lot hat natürlich einige Vorteile (visuell besser zu beurteilende Lötstellen, geringere Temperaturbelastung der Bauteile bei der Handlötung etc.). Wer in der Ausbildung aber fast ausschließlich mit bleifreiem Lot gearbeitet hat und damit gut arbeiten kann, sollte damit natürlich auch in der Prüfung arbeiten.
Die Abschlussprüfung Elektroniker/-in für Geräte und Systeme ist eine gestreckte Abschlussprüfung, die sich in zwei Teile gliedert. Daher handelt es sich bei der Abschlussprüfung Teil 1 auch nicht, wie oft irrtümlich angenommen wird, um eine Zwischenprüfung. Die Ergebnisse der beiden Teilprüfungen (je ein Teil Praxis und ein Teil Theorie) gehen zu 40% (Teil 1) und 60% (Teil 2) in das Gesamtergebnis ein.
Die folgende Übersicht orientiert sich an den zentralen Aufgabenstellungen. Regionale Regelungen bzw. die Wahl des Betrieblichen Auftrags bleiben unberücksichtigt. Abschlussprüfung Teil 1
Arbeitsaufgabe inkl. situativer Gesprächsphasen (Vorgabezeit 6 h 30 min)
Planung (Richtzeit 45 min) Hierbei handelt es sich um schriftliche Aufgabenstellungen, die das Auswerten von Datenblättern und Planungsaufgaben beinhalten.
Durchführung (Richtzeit 5 h) Nach Abgabe der Planungsaufgaben an den Prüfungsausschuss erhält der Prüfling seine Leiterplatte und kann mit dem Aufbau des Prüfungsstückes beginnen. Zur Durchführung gehört auch die Inbetriebnahme der Funktionsbaugruppe nach einem vorgegebenen Plan. Vor Beginn der Inbetriebnahme ist der Prüfungsausschuss zu informieren.
Kontrolle (Richtzeit 45 min) An der Baugruppe sind z.B. Messungen durchzuführen und Messprotokolle und Abnahmeprotokolle zu erstellen.
Die Vorgabezeit von 6 h 30 min enthält die situativen Gesprächsphasen von 10 min. Wird innerhalb der Prüfung nicht die gesamte Richtzeit (z.B. für die Planung) benötigt, so wird die verbleibende Zeit für die anderen Aufgaben gutgeschrieben.
Hinweis: Der Bereitstellungsauftrag ist kein Bestandteil der Arbeitsaufgabe!
Schriftliche Aufgabenstellungen (Vorgabezeit 1 h 30 min) [list]
Teil A 23 gebundene Aufgaben mit je 5 Lösungen, von denen immer nur eine richtig ist. 3 Aufgaben können abgewählt werden, jedoch sind einige Aufgaben von der Abwahl ausgeschlossen. Die richtigen Antworten sind auf einem separaten Lösungsbogen anzukreuzen; nur die Antworten auf dem Lösungsbogen werden gewertet. Eventuelle Kreuze oder Rechenwege im Aufgabensatz finden für die Auswertung keine Berücksichtigung!
Teil B 8 ungebundene Aufgaben, von denen keine abgewählt werden kann. Die Aufgaben sind schriftlich zu beantworten, Rechen- und Lösungswege sollten unbedingt mit angegeben werden. Teil A und Teil B gehen zu je 50% in die Wertung der schriftlichen Aufgabenstellungen ein. [/list] Die Gesamtwertung der Abschlussprüfung Teil 1 setzt sich zu 50% aus dem Ergebnis der Arbeitsaufgabe und zu 50% aus dem Ergebnis der schriftlichen Aufgabenstellungen zusammen.
Vorbereitung der praktischen Aufgabe (Vorgabezeit 8 h) Die Aufgabenstellungen für den Vorbereitungsauftrag werden in der Regel nach der Theorieprüfung ausgegeben oder zugesandt. Die Durchführung des Vorbereitungsauftrages unterliegt derzeit nicht der Aufsicht durch einen Prüfer, so dass letztlich die Vorgabezeit in der Praxis nicht kontrolliert respektive eingehalten wird. Der Vorbereitungsauftrag bildet jedoch Grundlage für die Durchführung der praktischen Aufgabe und wird auch in die Wertung einbezogen!
Durchführung der praktischen Aufgabe (Vorgabezeit 6 h) In der Vorgabezeit für die Durchführung ist ein begleitendes Fachgespräch von 20 min enthalten. Die Durchführung gliedert sich analog der Prüfung Teil 1 in die Phasen: [list]
Information
Planung
Durchführung
Kontrolle
Hinweis: Der Bereitstellungsauftrag ist kein Bestandteil des Arbeitsauftrages!
[*]Schriftliche Aufgabenstellungen (Vorgabezeit 4 h 30 min, Gewichtung 50%)
Teil A (Gewichtung 50%) 28 gebundene Aufgaben, davon 3 zur Abwahl
Teil B (Gewichtung 50%) 8 ungebundene Aufgaben, keine Abwahl möglich
[*]Funktions- und Systemanalyse (Vorgabezeit 105 min, Gewichtung 40%)
Teil A (Gewichtung 50%) 28 gebundene Aufgaben, davon 3 zur Abwahl
Teil B (Gewichtung 50%) 8 ungebundene Aufgaben, keine Abwahl möglich
[*]Wirtschafts- und Sozialkunde (Vorgabezeit 60 min, Gewichtung 20%)
Teil A (Gewichtung 50%) 18 gebundene Aufgaben, davon 3 zur Abwahl
Teil B (Gewichtung 50%) 6 ungebundene Aufgaben, davon 1 zur Abwahl
[/list] [/list] Die Gesamtwertung der Abschlussprüfung Teil 2 setzt sich zu 50% aus dem Ergebnis des Arbeitsauftrages und zu 50% aus dem Ergebnis der schriftlichen Aufgabenstellungen zusammen.